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Kalenderdiskussionstexte

Rainer Broicher

In der Folge findet Ihr die Diskussionstexte zu den einzelnen Monaten meiner Mundmalkalender 2020. Vereinzelte Exemplare könnt Ihr gerne noch bestellen auch unter drbroicher@gmx.de.

Texte Kalenderblatt-Diskussion facebook 2020

Titelbild  Das Titelblatt des #KölnKalender s 2020 zieren die Roten Funken mit Stippeföttchen vor dem Domhauptportal. Mehr Tradition geht wohl nicht. Stippeföttchen ist natürlich grundsätzlich eine Persiflage auf den militärischen Drill im preußischen Heer beim Para- und Präsentieren. Es ist jedoch auch denkbar, daß die weitgehend gefechtsunlustigen Kölner Stadtsoldaten, die grundsätzlich jede Konfrontation scheuten, beim rückwärtigen Rückzug mit den Hinterteilen aneinandergestoßen sind und dies der Ursprung des Stippeföttchen war. Hier wibbeln ein Offizier mit einem Fußsoldaten.

Das Titelbild des Deutschland-Kalenders zeigt St. Bartholomä am Königssee. Ein berühmter Wallfahrtsort und einer der romantischsten Orte Deutschlands.

Januar  Der Januar zeigt St. Maria im Kapitol. Es ist die größte der romanischen Kirchen Kölns. Sie steht auf den Fundamenten einer römischen Tempelanlage, wodrauf das 'Kapitol' in der Namensgebung hindeutet. Ursprünglich besaß die Kirche sogar mal 3 Türme, die nach ihrem Einsturz im 17.-18. Jahrhundert nicht wieder aufgebaut wurden. Heute existieren nur noch die Sockelgeschosse der beiden Flankentürme.

Der Deutschland-Kalender zeigt die alte Oper Frankfurt.

Februar Der Karl-Berbuer-Brunnen ehrt einen der bekanntesten kölschen Lieder-macher und Krätzchensänger, der von 1900-1977 lebte. Einem Meister der leisen Töne, des Wortwitzes und des versteckten Humors. Sowohl im Kneipen- wie im Straßen- als auch im Sitzungskarneval kommt man um die Lieder des gelernten Bäckers nicht herum. Der Brunnen zeigt viele Motive seiner Lieder. Das bekannteste und gängigste ist das "Müllemer Böötche, Heidewitzka Herr Kapitän", daher ist der Brunnen als Narrenschiff geformt. Auch zu sehen das "Flöte-Arnöldche" und andere bekannte Figuren des Kölner Karnevals. Der "Trizonesien-Song" nahm die Besatzungsmächte auf's Korn. Er war so verbreitet, daß er auch als Hymne bei offiziellen Anlässen gespielt wurde. Konrad Adenauer, der seine rheinische Herkunft ja nie verbarg wurde gar in Amerika in den 50ger Jahren mit "Heidewitzka" als offizieller Begrüßungshymne empfangen. Schade ist, daß Köln seine Liedermacher, Künstler und Karnevalisten nur wenig in Ehren hält und im Stadtbild nur wenig Bedeutung einräumt. Zwar steht er auf dem Karl-Berbuer-Platz, aber der ist so klein und unbedeutend fast in einem Hinterhof des Severinsviertels, daß ihn kaum jemand kennt.

Im Deutschland-Kalender im Februar das "Deutsche Eck" in Koblenz. Der Zusammenfluß von Rhein und Mosel passend zu Karl Berbuer, der mit "Oh Mosella" einen weiteren großen Hit hatte.

März  Im #KölnKalender der Platz Jabbek am Rathausturm. Der streckt jede Stunde seine Zunge Richtung Alter Markt heraus. Es gibt viele Erklärungen, was der/das zu bedeuten hat. Meistens wenn es viele verschiedene Theorien gibt, ist die Wahrheit und Lösung noch ungewiss und das paßt dann auch gut zum Platz Jabbek. Am eingängigsten erscheint mir, daß als das Kölsche Bürgertum die Macht in Stadt und Rathaus von den Patriziern übernommen hat, sie den Jabekk anbringen ließen und in Richtung der damaligen wohlhabenden Patrizier aus Schadenfreude die Zunge rausstecken ließen.

Im #DeutschlandKalender seht Ihr das Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin.

April   Der #KölnKalender zeigt den Fischmarkt. Die bunten, schmalen Häuschen vor der imposanten Groß St. Martin aus der Ameisenperspektive vor dem klaren, stahlblauen Frühlingshimmel, da atmet man in Gedanken Frühlingsluft ein. Da kommt das Kölnverliebt-Gefühl zu Recht auf.😍 Tatsächlich war der Fischmarkt viele Jahrhunderte das was sein Name sagt, erstmals urkundlich erwähnt im 12. Jahrhundert. Wenn man heute dort sitzt und die Augen schließt kann man sich in das Getümmel und mittelalterliche Markttreiben zurückdenken. Eine Blütezeit Kölns durch das Stapelrecht, welches Kölner Bürgern ein bevorzugtes Zugriffsrecht auf alle auf dem Rhein transportierten Waren einräumte.

Im #DeutschlandKalender stehen die Osterglocken in voller Blüte auf dem Roncalliplatz vor dem Dom-Ostportal.

Mai Im #KölnKalender findet sich der Herkuleskran aus dem Rheinauhafen. Der stammt aus dem 19. Jahrhundert ist aber immer noch funktionsfähig. Er hat eine Lastkraft von 30 Tonnen, gerade genug um den 'dicken Pitter' an Land zu hieven, der nach dem ersten Weltkrieg über den Rhein nach Köln transportiert wurde.

Im #DeutschlandKalender ist die Speicherstadt von Hamburg dargestellt.

Juni Die Kölner Rheinsilhouette durch das Handherz gesehen. 'Dat Hätz vun der Welt is Kölle' oder wie Mo Torres und Poldi es sagen 'Liebe Deine Stadt'. Kitsch aber eben auch viel Gefühl!

Im Deutschland-Kalender der Englische Garten in München mit den Münchener Stadttürmen im Hintergrund.

Juli Die Sommermonate versprüht Köln in vollsten Maße sein mediterranes Flair. In den lauen Sommernächten füllen sich alle Plätze und Außengastronomien. Es gibt immer was zu klaaven und zu fiere. Überall Gemurmel, Gelächter und Flaschenklirren. Lebensfreude schallt aus allen Ecken und Kanten. Es ist und wird keiner ausgeschlossen. Et jit immer ene der ene kennt.... Ein Zentrum der Jugendszene ist das Belgische Viertel mit dem Brüsseler Platz. Mein Bild gibt das Flair und die Stimmung genau so wieder.

Im Deutschland-Kalender ein lohnendes Sommerurlaubsziel Rügen mit seinen Kreidefelsen.

August Im August kehren viele Kölner aus dem Urlaub zurück und wenn man auf Flugreisen und Kreuzfahrten der Umwelt zu Liebe verzichtet, kann man an die niederländische Nordseeküste fahren. Wenn man dann über die A4 zurückkehrt, bietet sich die dargestellte Kulisse und es beschleicht uns Wehmut und Genugtuung, weil wir unseren Dom wiedersehen und wir wieder zu Hause sind. "Ich möch ze Fooß no Kölle jonn" oder nach den Paveiern "Heimat is".

Im Deutschland-Kalender die Winninger Mühle als ein Beispiel für die Windmühlen am Niederrhein. Auch Deutschland bietet viele faszinierende Landschaften, die zum Urlaub einladen. Unser Drang nach fernen, exotischen Zielen verwehrt vielen von uns den Blick auf Deutschland, daß sicher eins der abwechlungsreichsten Länder und immer eine Reise wert ist!

September  Wir sind im September angekommen. Im Köln-Kalender seht Ihr die alte Aurora-Mühle mit der zugehörigen Hafenanlage in Deutz. Schon 1909 wurden hier die ersten Mühlen errichtet. Die Lage an Schifffahrtsweg und Bahngleisen war günstig. Zum Einen eine Dampfmühle, die nach dem Besitzer Auer-Mühle benannt wurde. Direkt daneben entstand im gleichen Jahr eine Walzmühle der Firma Leymüller & Seiffert, die 1924 in Ellmühle umbenannt wurde. 1975 wurden die beiden Mühlen zusammengeschlossen und übernahmen gemeinschaftlich den Namen Ellmühle. Da zum gleichen Zeitpunkt auch der Name 'Aurora' erworben wurde und das Logo weit äußerlich sichtbar angebracht wurde, wird sie im Volksmund auch 'Aurora-Mühle' genannt. 2013 wurde diese allumfassend modernisiert und umfaßt jetzt nur noch einen kleinen Bruchteil des Gesamtgeländes. Vom Kölner Rat wurde daher vor einigen Jahren schon ein Planverfahren in Gang gesetzt und ein Architektenwettbe-werb zur Neugestaltung des Deutzer Hafengebiets ausgeschrieben, um hier ein neues vor alle Wohn-Veedel entstehen zu lassen. Wenn man sieht, was aus dem Rheinauhafen geworden ist, könnte hier ein neues städtebauliches Schmuckstück entstehen. Da die Ratsmühlen jedoch viel langsamer mahlen als die Getreidemühlen, ist es höchst fraglich, ob ich noch dieses neue Veedel erlebe.

Im Deutschland-Kalender seht Ihr die picturesken und romantischen Gassen von Rothenburg op der Tauber.

Oktober Die Kölner Zentralmoschee in Ehrenfeld beim Colonius von Anfang an sehr umstritten zumal von der vom türkischen Staat gelenkten DITIB betrieben. Das reine Bauwerk der Architekten Gottfried und Paul Böhm mit seiner 35 m hohen Kuppel und den 55 m hohen schraubig gewundenen Rundminaretten finde ich sehr gelungen. Nach großen Streitigkeiten mit der DITIB distanzierten sich die Architekten zwischenzeitlich von dem Bauwerk. Man unkt, daß die DITIB einfach Architekten-honorar einsparen wollte und daher Baumängel vorgeschoben hat. Wie üblich in Köln verzögerte sich nach der Grundsteinlegung im November 2009 die geplante Eröffnung von Mai 2012 bis zum 29. September 2018 vor allem aber auch wegen der vorgeschobenen Baumängel und der konsekutiven juristischen Auseinandersetzungen. Inbetriebnahme war bereits 2017. Bei der offiziellen, feierlichen Eröffnung sorgte die Anwesenheit vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan für einen Eklat, weshalb weder hochrangige Stadt- noch Landesvertreter anwesend waren, weil sie sich nicht für türkische Staatspropaganda mißbrauchen lassen wollten. Der Kölner Ex-OB Schramma, der sich gegen seine eigene Partei sehr für das Projekt eingesetzt und ihm erst den Weg geebnet hatte, war nicht eingeladen. 'Undank ist der Welten Lohn!'

Im Deutschland-Kalender sind die Bremer Stadtmusikanten zu sehen.

November  Das Römergrab Weiden ein echt verborgenes Juwel an der Kölner Grenze auf der Aachener Str., das Ende 2019 nach Restauration wieder neu eröffnet wurde und immer einen Besuch wert ist. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert und wurde 1843 wiederentdeckt. Im Zentrum der unterirdischen Grabkammer steht ein sehr gut erhaltener Marmor-Sarkophag mit einer auffälligen Reliefverzierung. Außerdem sind noch einige Büsten, die vermutlich die Verstorbenen darstellen vorhanden. Aufgrund der Ausstattung und der Grabbeilagen geht man von der Grabstätte einer wohlhabenden Gutbesitzerfamilie aus.
Die Römergarde Weiden bezog ihren Namen bei der Gründung 1962 auf dieses Römergrab. Daher auch der von Ludwig Sebus geschriebene Römergardemarsch als Liedtext. Eine Herzensangelegenheit für mich, da ich seit meiner Kindheit Mitglied in der Garde bin, für die ich Kinderprinz im Kinderdreigestirn der Gemeinde Lövenich sein durfte.

Im Deutschland-Kalender seht Ihr dagegen ein sehr modernes Gebäude nämlich die Oper von Dortmund aus meinem Geburtsjahr 1965.

Dezember  Im Dezember zeigt der Köln-Kalender das Nikolausdorf auf dem Rudolfplatz mit der herrlichen Hahnentorburg als Kulisse, die im Glanz der tausend Lichter des Weihnachtsmarkts erstrahlt. Das Nikolausdorf ist ein liebevoll gestalteter Weihnachtsmarkt mit einzelnen Fachwerkhausbuden und auch einer eigenen Kirche. Das Zentrum bildet das Nikolaushaus, in dem Kinder, Kunst und Kultur im Mittelpunkt stehen. Hier bieten Künstler und Handwerker Einblick in ihr Schaffen und animieren und leiten nicht nur Kinder sondern die ganze Familie zum mitmachen an.

Im Deutschland-Kalender seht Ihr auch einen großen, bekannten deutschen Weihnachtsmarkt nämlich den Striezelmarkt von Dresden

 


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